am 9. und 10. April wurden in Leipzig die neuen Deutschen Meister in der Altersklasse U12 gesucht. Ein Novum im Faustball, denn noch nie gab es eine Deutsche Meisterschaft in dieser Altersklasse im Hallenfaustball. 18 weibliche und 22 männliche Mannschaften machten dieses Ereignis zudem zu einer Großveranstaltung. Möglich machte diese Meisterschaft ein wahrscheinlich einmaliger Hallenkomplex an der Sportschule in Leipzig. Insgesamt drei Großfeldhallen befinden sich dort unter einem Hallendach und ermöglichten 7 Spielfelder.
Bevor es Freitag nun mit dem Zug losgehen sollte, gab es noch eine Hiobsbotschaft für die Schweriner Trainerinnen: Eine Spielerin wurde beim routinemäßigen Coronatest in der Schule positiv getestet. Somit durften sich nur 7 Spielerinnen plus Betreuer auf den Weg machen.
Nach einer lustigen Zugfahrt haben wir den riesigen Bahnhof in Leipzig bestaunt und auf dem Bahnsteig sogar den Weltverbandspräsidenten vom Faustball Jörn Verleger auf dem Bahnsteig getroffen…so etwas passiert wohl auch nur in unserer Sportart.
Nachdem die Zimmer in der Jugendherberge bezogen waren, ging es an die Vorbereitungen für die anstehenden Spiele…unser Einlaufschild wollte noch verschönert werden und auch die Mädels putzten sich heraus…neben einheitlichen Frisuren (von Cheffrisörin Anett) hat Bibi allen Mädels schicke Nägel gemacht…das hatte wirklich keine andere Mannschaft.
So und hier nun unser Bericht zum Wochenende:
Am Samstag warteten, in einer von drei Sechserstaffeln, fünf Spiele auf unsere ESV Mädchen. Gleich im ersten Spiel stand man dem Ausrichter SC DHfK Leipzig gegenüber. Die Landeshauptstädterinnen starteten sehr konzentriert und zeigten, dass sie sich gut auf die Meisterschaft vorbereitet haben. Sichere Annahmen, saubere Zuspiele und tolle Aktionen im Angriff sicherten einen schnellen 2:0 Erfolg. Ähnliches Bild in den drei darauffolgenden Gruppenspielen gegen die Mannschaften aus Segnitz, Diepenau und Bademeusel. Die Siege war nie in Gefahr und die Schweriner Mädchen waren auf allen Positionen besser aufgestellt. So konnten auch die beiden Auswechselspielerinnen viel Einsatzzeit bekommen. Im abschließenden Gruppenspiel wartete der TV Unterhaugstett aus Schwaben auf die Faustballerinen aus Schwerin. Lediglich ein Satz musste noch gewonnen werden, um sicher Gruppenerster zu werden. Die Mädchen machten sich auf einmal selbst Druck und es unterliefen ihnen, trotz einer schnellen vier Punkte Führung, auf einmal viele unnötige Eigenfehler, so dass der Gegner beim Stand von 6:6 wieder ausgleichen konnte. Bis zum Ende des Satzes schafften die Schweriner es nicht ihr Spiel zu stabilisieren, konnten den Satz aber dennoch knapp mit 11:9 für sich verbuchen. Jetzt wurde im zweiten Satz wieder fleißig durchgewechselt. Stella (Trulla) und Emma zeigten wieder einmal, dass sie während ihrer Einsätze ihre Leistungen abrufen können, ins Zuspiel rückte Lilli und den Angriff übernahm nun Lucy. Die machte ihre Sache, auf der für sie eher ungewohnten Position, sehr gut und punktete mehr als einmal sehr sehenswert im gegnerischen Feld und so konnte auch der zweite Satz mit 11:9 gewonnen werden.
Ungeschlagen waren die Schweriner Mädchen schon mindestens 8. Doch sie wollten mehr. Dafür musste am Sonntag im Viertelfinale ein Sieg her. Gegner hier die für alle unbekannte Mannschaft aus Zeitz. Mit vielen hohen Überschlägen versuchte der Gegner bei den Landeshauptstädterinnen zu punkten. Das gelang jedoch nur selten und im Gegenzug setzte Merit mehr und mehr Nadelstiche in der gegnerischen Abwehr. So sicherten sich der Faustballnachwuchs aus Schwerin mit einem ungefährdeten 2:0 Sieg den Halbfinaleinzug.
Hier wartete die Mannschaft vom ESV Dresden. Von Beginn an entwickelte sich ein finalwürdiges Spiel mit vielen langen Ballwechseln. Die Dresdner Abwehr stand sicher und entschärfte viele Bälle der Schweriner Mädchen. Am Ende spielten den Mecklenburgerinnen die Nerven einen Streich und der erste Satz ging knapp mit 9:11 an den Gegner. Gleiches Bild im zweiten Satz. Doch hier hielten die Nerven stand und so jubelten am Ende die Schweriner über einen 11:9 Satzgewinn. Somit musste ein Entscheidungssatz gespielt werden. Hier wechselte die Führung ständig hin und her und neben den zahlreichen Zuschauern mussten auch die Trainerinnen einen langen Atem beweisen. Beim Stand von 8:10 hatten die Schweriner Mädchen dann leider zwei Matchbälle gegen sich. Der erste konnte noch abgewehrt werden, der zweite leider nicht mehr und so ging das Spiel knapp mit 2:1 Sätzen an Dresden. Der Traum vom Finale war wieder einmal geplatzt.
Doch die Chance abermals nach der Feldsaison auf dem Treppchen zu stehen, sorgte für genug Motivation, um im Spiel um Platz 3 noch einmal alles zu geben. Nach einer kurzen Pause wartete im letzten Spiel für dieses Wochenende der MTV Wangersen. Dieses Spiel war absolut nichts für schwache Nerven. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie unbedingt aufs Treppchen wollten. Weite Unterarmangaben auf beiden Seiten, machten den Abwehrreihen große Probleme und keine Mannschaft schaffte es, sich nennenswert abzusetzen. Erst in der Verlängerung musste der Satz denkbar knapp mit 12:14 dem Gegner überlassen werden. Im zweiten Satz gelang es der Abwehr aus Schwerin, sich besser auf die Angriffe von Wangersen einzustellen. Die Abwehrspielerinnen Lilli und Paulina entschärften viele Bälle, dadurch gelang es Lucy die Bälle sehenswert für Merit aufzulegen. Die wiederum punktete bis zum Stand von 9:5 sehr erfolgreich. Doch auf einmal kam ein Bruch ins Spiel und durch unnötige Eigenfehler ließ man den Gegner bis zum 9:9 herankommen. Dann auf einmal sogar ein Matchball gegen sich und der Traum von der Medaille schien schon fast ausgeträumt. Bei der nun genommenen Auszeit fand das Trainergespann die richtigen Worte, denn es gelangen drei Punkte in Folge und der umjubelte Satzausgleich (12:10) erzwang, wie schon im Halbfinale, einen Entscheidungssatz. Jetzt waren die Schweriner Mädchen hellwach und nahmen die Bälle des Gegners souverän an und konnten sich nach einem 4:4 Ausgleich immer weiter absetzen. Lucy schaffte es am Ende mit einem druckvollen Angriff den umjubelten elften Punkt zum Spielgewinn zu verwandeln (11:7). Glücklich, aber auch geschafft von einem langen Wochenende bejubelten alle den Gewinn der Bronzemedaille.
Am Ende waren alle happy, aber auch geschafft. Nachts um 23.30 Uhr kamen alle müde wieder am Schweriner Hauptbahnhof an und wurden von ihren Eltern glücklich in Empfang genommen.
Für den ESV Schwerin spielten: Emma, Eggert, Stella Gibki, Merit Harm, Lilli Köhler, Biborka, Mihalcsik-Kaldi, Lucy Seyffert, Paulina Troc